Killerspiele machen junge Menschen zu blutrünstigen Monstern

Gut, das stimmt zwar nicht, aber findet mal einen reißerischeren Titel zu dem Thema.

Es ist wirklich beeindruckend, wie ekelerregend ein Amoklauf wie der aus München ausgeschlachtet wird, um damit Politik zu machen. Andre Poggenburg, der lebende Beweis dafür, dass man trotz Hirntod noch ein politisches Amt bekleiden kann, zeigte sich schon nach Bekanntwerden des Vorfalls in München (also bevor irgendjemand irgendetwas wusste), sehr Mitfühlend, und beschwor sofort islamistischen Terror herauf. Auch Thomas de Maizière, der alte Zipfelklatscher aus dem Bundesseniorenministerium des Inneren, lies natürlich keine Gelegenheit aus, die Debatte um die Hintergründe eines solchen Amoklaufs komplett zu ignorieren und sich stattdessen auf einen Feind einzuschwören, der schon totgeritten war, als unser Minister für Einfühlsamkeitsangelegenheiten vor vielen Jahren zum ersten Mal durch die Erdkruste brach und sein höllisches Reich zugunsten eines etwas luftigeren aufgab. Das Thema der Stunde lautet „Killerspiele“. Oder „Ego-Shooter“. Für mich Grund genug, einen Text zu veröffentlichen, den ich schon lange geplant habe. Zu Beginn will ich mich mal einer Studie annehmen, die ich vor einer Weile bei Spektrum.de gelesen habe.
Denn es scheint noch immer so ein paar Wissenschaftler in den USA zu geben, die sich Gedanken darüber machen, dass gewalttätige Computerspiele doch das Potenzial haben, das Verhalten zu verändern.

„Demnach haben Jugendliche, die derartige Spiele häufig spielen, zum Beispiel eine höhere Chance, Drogen zu nehmen oder riskanten Sex zu haben.
Die Schlussfolgerung basiert auf einer Gruppe von etwa 5000 US-amerikanischen Jugendlichen, die das Forscherteam über vier Jahre mehrmals am Telefon befragte.“

Die Spiele, um die es geht, sind ‚risikoverherrlichende Computerspiele, wie die GTA-Reihe‘.
Ich wurde neugierig und habe also versucht, die Studie zu finden, auf die man sich in diesem Artikel bezieht. Der exakte Titel lautet „ A longitudinal study of risk-glorifying video games and behavioral deviance”und dieser Artikel findet sich im Journal of Personality and Social Psychology, 2014.
Hier findet man die Studie die sicher eher als Parodie auf richtige Forschung eignet.

Also, wir haben da einen Haufen amerikanischer Wissenschaftler, die sich 5000 Jugendliche schnappen. Wenn wir hier über Jugendliche reden, dann reden wir hierbei von jungen Menschen zwischen 13 und 18 Jahren. Und mit denen hat man vier Jahre lang telefoniert. Zwar nicht am Stück, aber trotzdem regelmäßig.
Zu Beginn wurden die Jugendlichen befragt, ob sie überhaupt Videospiele spielen. Bejahten sie diese Aussage, so wurden sie danach gefragt, ob sie eines (oder mehrere), der folgenden Videospiele gespielt hätten:

Spiderman 2
Grand Theft Auto 3
Manhunt

Wer sich so eine Liste ausgedacht hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Denn es bedarf keines Szenekenners, um festzustellen, dass die Auswahl der Spiele nicht den Ansprüchen an eine wissenschaftliche Arbeit genügt. Spiderman 2 ist ein relativ harmloses Spiel, GTA 3 ist da schon ein bisschen Extremer und Manhunt ist quasi Gewalt pur. Die Abstufung dient wohl dazu, mögliche Korrelationen zu entdecken. Nett gedacht, schlecht gemacht. Das beginnt schon bei den Jahren, in denen die Spiele veröffentlicht wurden und zieht sich dann weiter durch die Verkaufszahlen, die einen angemessenen Vergleich der Spiele nicht möglich machen. Im folgenden gibt’s eine kurze Auflistung der genannten Faktoren, die die Popularität der Spiele unter den befragten Jugendlichen beeinflussen:

Spiderman 2. Das Spiel besitzt eine FSK 12 Freigabe. Verkaufszahlen konnte ich keine finden, in den USA taucht das Spiel allerdings nicht unter den Top 10 des Jahres 2004 auf, also gehe ich davon aus, dass sich die verkauften Kopien des Spiels Weltweit im Bereich von 100.000 – 300.000 bewegen. Höchstens.

Grand Theft Auto 3 ist ein Spiel aus dem Jahr 2001, mit einer FSK 18 Freigabe, das sich rund 15 Millionen Mal verkauft hat.

Manhunt ist das gewalttätigste der drei Spiele, darf in Deutschland nicht verkauft werden, hat aber (gemeinsam mit seinem Nachfolger Manhunt 2) internationale Verkaufszahlen von rund 1,7 Millionen vorzuweisen. In den USA ist das Spiel als „Adults only“ auf dem Markt erhältlich. Veröffentlicht wurde es 2003

Alle Angaben beziehen sich ebenfalls auf Amerika.

Tja, und hier sieht man das erste Problem. Alle Spiele sind unterschiedlich populär, alleine die Verkaufszahlen geben schon die Wahrscheinlichkeit an, mit der man diese Spiele in den Haushalten der befragten Jugendlichen findet. Das nächste Problem sind die unterschiedlichen Erscheinungsdaten. GTA3 stammt aus dem Jahr 2001, wird also mit größerer Wahrscheinlichkeit in den Zimmern der älteren Jugendlichen zu finden sein – insbesondere, wenn man bedenkt dass zum Erscheinungsdatum der Studie bereits zwei weitere Titel der Serie veröffentlicht wurden.
Um ein verwertbares Ergebnis zu erreichen, hätte man die Spiele nach Erscheinungsdatum und Verkaufszahlen kategorisieren müssen, um für jede Altersklasse 3 Spiele mit unterschiedlicher Jugendfreigabe zu finden, deren Veröffentlichungsdaten und Bekanntheitsgrade einen direkten Vergleich zwischen den Altersgruppen ermöglichen.

Im Folgenden wurden die Jugendlichen zur individuellen Risikobereitschaft befragt. Diese Risikobereitschaft wurde mit den folgenden 4 Aussagen ermittelt:

“Ich mag es, gruselige Dinge zu tun”
“Ich mag es, gefährliche Dinge zu tun”
“Ich denke häufig, dass es nichts zu tun gibt”
„Ich höre gerne laute Musik“

Anschließend durften die Jugendlichen die Aussagen auf einer 4-Punkte-Skala beantworten. Dabei waren folgende Möglichkeiten vorgegeben:

“Würdest du sagen, dass dir die Aussage nicht ähnelt, ein bisschen ähnelt, sehr ähnelt oder exakt zutrifft?”

Des Weiteren wurden die Jugendlichen noch befragt, wie rebellisch sie seien, dabei gab es auch wieder 4 Aussagen, die nach den eben genannten Möglichkeiten beantwortet wurden:

„Ich bekomme Ärger in der Schule“
„Ich diskutiere viel mit anderen Kindern“
„Ich diskutiere mit Lehrern“
„Ich mag es, Regeln zu brechen“

Den älteren Jugendlichen wurden noch Fragen zum Autofahren gestellt, aber den Teil überspringen wir mal.

Und so möchte man jetzt herausgefunden haben, wie sich das Verhalten der Jugendlichen ändert und glaubt, dies auf gewisse Computerspiele zurückführen zu können.
Ergibt ja auch Sinn. Ich meine, pubertierende Jugendliche haben ja auch sonst keinen Grund, ihr Verhalten zu ändern, oder? Die Pubertät dient ja ohnehin nur dazu, sich an komischen Stellen jede Menge Haare wachsen zu lassen. Es ist undenkbar, dass noch mehr Umweltfaktoren das Verhalten von Menschen ändern, die sich auch noch außerhalb eines Computers befinden sollen. Es weiß doch nun wirklich jeder Mensch, dass die Kinder von heute fest an ihren Computern und Handys und Nintendos und wie das ganze Zeug sonst noch heißt, kleben. Die haben doch gar keine anderen sozialen Kontakte mehr. Da kann es doch gar kein anderes Übel mehr geben, außer den ganzen Computerspielen.
Ich meine, dass Kinder um die 14 so langsam anfangen, gegen die Eltern zu rebellieren um sich abzukapseln, und erste Liebschaften erfahren, meistens auch zeitnah mit dem ersten gebrochenen Herzen, ist doch sowieso nur ‚ne Erfindung der Computerspiel-Mafia, die ihre endlose Macht und ihre Milliarden dazu benutzt, weiterhin ungestraft die Gehirne der Kinder vergiften zu können.
Dass irgendwann zwischen dem 16. und dem 19. Lebensjahr die meisten Jugendlichen die Schule verlassen, eine Ausbildung anfangen und vielleicht auch schon von zu Hause ausziehen, wird deren Verhalten sicherlich auch nicht ändern.
Dass Selbstständigkeit und Unabhängigkeit irgendwo beinahe zwangsweise mit einer größeren Risikobereitschaft einhergeht, einfach weil man seine neuen Freiheiten und Grenzen kennen lernen muss, kann ja nur abgedrehtes Geschwurbel von Leuten sein, die selbst nie Kinder hatten.

Vielleicht waren die Jugendlichen auch nur angeblich so „risikobereit“ weil sie von den ständigen Anrufen der Wissenschaftler genervt waren?
Ich meine, wenn ich 4 Jahre lang irgendjemandem erzählen müsste, mit wem ich ins Bett steige und welche Spiele ich spiele, würde ich mir sicher auch ein paar nette Dinge ausdenken. Zumal man in jungen Jahren bei der eigenen ‚Erfahrung‘ ja auch gerne mal eine Schippe zu viel drauf packt, um nicht als Loser da zu stehen.
Also nicht, dass ich da jetzt irgendwie Erfahrung hätte oder sowas *hust*.

Jedenfalls kann ich mir schon prima den Aufschrei vorstellen, der durch gewisse Elternkreise zieht, die meinen, man müsse die eigenen Kinder besser schützen. Das aber bitte nur durch Verbote, nicht durch Ansporn zur besseren Erziehung.
Und passend zu diesem Text berichtet die Süddeutsche von den Aussagen unseres Bumsinnenministers und zitiert eine weitere Studie aus Bielefeld.

Die Uni Bielefeld – sofern es sie denn gibt – verschwendet anscheinend ganz gerne Gelder für etwas, das in der Psychologie doch eh keine Sau interessiert, nämlich die Überprüfung solcher Ergebnisse, wie der, der US-Wissenschaftler. Ich gehe hier jetzt nicht nochmal auf diese Studie ein, obwohl die relativ ausgewogen auf die diversen Faktoren eingeht, die bei der Entwicklung von Jugendlichen eine Rolle spielen – allerdings den Computerspielen doch ein bisschen zu viel Raum gibt, da in der Studie darauf hingewiesen wird, dass diese Spiele das Risikoverhalten von Jugendlichen befördern würden.

Die Frage nach der Kausalität stellt sich da unweigerlich. Wer sagt eigentlich, dass solche Spiele risikoreiches Verhalten fördern und nicht eher Menschen, die ohnehin zu mehr Risiko bereit sind, solche Spiele spielen?

Dazu kommt noch ein lustiges Zahlenspiel: Ich kenne keinen Menschen, männlichen Geschlechts, der nach 1985 geboren ist und niemals ein solches „Killerspiel“ besessen oder zumindest mal gespielt hat. Geht man davon aus, dass also 90% der Männer, die in die besagte Kategorie fallen, solche Spiele spielen, oder mal gespielt haben (und ich würde sagen, das ist eher ‚ne konservative Schätzung), und betrachtet man die Kategorie der relevanten Straftäter (männlich, jung, psychologische Auffälligkeiten, begeht Straftaten mit Schusswaffen, sozial eher unauffällig), so wird es unweigerlich Überschneidungen geben. Man könnte genauso gut ankreiden, dass die Zugehörigkeit zum männlichen Geschlecht die Risikobereitschaft und die Gefahr, Straftaten zu begehen, signifikant erhöht.

Und das ist doch schön bequem, oder? Der Slogan „Schwanzfrei – Straffrei – sei dabei“ ist doch viel schöner, als die endlose, zermürbende Diskussion über die Ursache, über die Hintergründe der Tat. Man müsste sich zum Beispiel nicht mit dieser unglaublich nervigen Frage auseinandersetzen, woher der Täter die Waffe und die Unmengen Munition beziehen konnte. Im Moment werden erste Vermutungen laut, dass die Waffe aus dem Darknet stammt, zur Munition gibt’s da noch keine Angaben.
Man könnte sich natürlich mit der Frage auseinandersetzen, wie man illegalen Waffenhandel wirkungsvoll bekämpfen kann, stellt dann allerdings wohl zeitnah fest, dass die Anonymität im Darknet so ein Vorhaben beinahe schon unmöglich macht. Bisherige Erfolge in der Bekämpfung von Kriminalität im Darknet gab es eigentlich nur dann, wenn die Händler illegaler Waren selbst unvorsichtig wurden und man somit Rückschlüsse auf deren Identität ziehen konnte. Die Kunden erwischte man dann über die gekaperten Accounts der Händler.
Und wenn wir jetzt alle ruhig sind, und mal kurz innehalten, dann können wir es hören. Draußen. In der Ferne. Ganz leise, aber es kommt näher. Es ist die Forderung nach mehr „Datenüberwachung“. Die Vorratsdatenspeicherung ist ja schon da, aber man wird danach schreien, diese auszuweiten. Es ist vermutlich bequemer, den Großteil der Bevölkerung verdachtsunabhängig zu überwachen, als den Polizeikräften mehr Geld zur Verfügung zu stellen, um mehr Personal einzustellen und das vorhandene anständig zu schulen. Vielleicht müssen wir uns diesen Stress aber auch nicht machen.

Wenn wir alle Killerspiele verbieten und die Besitzer in den Knast stecken, würde das Amokläufe doch kategorisch verhindern, oder sie zumindest erschweren. Ich meine, ohne die kategorische Ausbildung vor dem Bildschirm, hätten die Täter hätten dann gar keine Ahnung, wie sie nachladen sollen und wären auf die Hilfe eines Aimbots angewiesen, weil sie sonst kein Ziel treffen würden.
So ein Verbot wäre doch viel bequemer, als sich mit dem Konzept der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen auseinanderzusetzen. Wann immer ich von solchen Menschen höre, drängt sich mir dieser Artikel im Spiegel in den Kopf, der zwar mittlerweile schon 3 Jahre alt ist, aber dennoch ein relativ düsteres Bild der Kliniklandschaft in Deutschland zeichnet. Auch wenn sich in den letzten Jahren einiges an der Behandlung psychisch Kranker Menschen verändert hat, und auch die Wahrnehmung dieser Krankheiten als solche langsam aber sicher in der Mitte der Gesellschaft ankommt, gibt es in beiden Bereichen noch einiges aufzuholen.
Auch wenn der Täter in München nicht Schizophren war (anders als der Täter im Bericht des Spiegels), muss man sich doch fragen, warum der Täter in Behandlung war, diese aber offensichtlich nicht sonderlich wirksam war. Ich will mich hier in keine Spekulationen reinhängen, aber auch heutzutage ist es in unserem Gesundheitssystem noch so, dass die Menschen, die krank sind und aktiv daran mitwirken, gesund werden zu wollen, mit offenen Armen empfangen werden, wohingegen Menschen, die sich ihrer Krankheit nicht bewusst sind, oder aktiv die Mitarbeit zur Genesung verweigern, nur unter bestimmten Umständen behandelt werden dürfen. Eine konkrete Fremd- oder Selbstgefährdung reicht häufig nur für eine Zwangseinweisung. Behandelt wird der Patient dann allerdings nur in Ausnahmefällen – sofern er nicht freiwillig in die Behandlung einwilligt. Erschwert wird das Ganze noch dadurch, dass auch hier wieder jedes Bundesland sein eigenes, gesetzliches Süppchen kocht. Die Frage nach Zwangsmaßnahmen für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist kompliziert, umfangreich, muss natürlich mit dem Recht auf Selbstbestimmung abgewogen werden und birgt die Gefahr, dass man dabei entdeckt, dass unser Gesundheitssystem vorne und hinten nicht rund läuft – also wird auch darüber eher keine Debatte stattfinden.

Vielleicht liegt die Schuld aber auch gar nicht bei den Killerspielen. Vielleicht sind auch die Autofahrer schuld? Am besagten McDonalds fahren genug Autos vorbei, da hätte nur einer mit Vollgas auf den Bürgersteig lenken müssen. Gut, ein bisschen Zielsicherheit gehört dazu, den Rest regeln Motorhaube und Airbags. Sind unsere Autofahrer zu verweichlicht? Sollten wir ihnen vielleicht Lektionen erteilen und sie Grand Theft Auto spielen lassen, damit sie in so einer Situation sicher agieren? Auch so ein Ansatz wäre viel einfacher, als sich die Situation der Jugendlichen anzuschauen und die Synergie zwischen Elternhaus, Schule und Freundeskreis zu betrachten, die Kindern und Jugendlichen Rückhalt geben sollen, ihrer Verantwortung aber zum Großteil nur bedingt nachkommen. Aber Ignoranz hat ja auch was Gutes. So verdirbt man sich wenigstens nicht die Laune, wenn man an überforderte Eltern denkt, die ihren Kindern alles sind – bis auf liebevolle Vorbilder. Man muss auch nicht darüber nachdenken, warum der Täter seine Drohungen über Monate hinweg wieder und wieder verbalisieren konnte, ohne dass es jemanden gekümmert hat. Man muss keine Zeit aufwenden, um sich die Situation in Schulen anzuschauen und zu verstehen, dass wir zwar in einer aufgeklärten Gesellschaft leben, aber insbesondere an Schulen Mobbing an der Tagesordnung ist. Und wenn man doch mal darauf kommt, dass Kinder in Schulklassen ausgegrenzt und gemobbt werden, kann man das ja einfach mit einem „sind halt noch Kinder“ abtun. Und an die Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher hat man sich doch auch schon gewöhnt. Dass es dann nur noch ein paar der richtigen falschen Freunde und Vorbilder braucht, um straffällig zu werden, oder schlimmeres, ist eine Entwicklung, der man sich verschließen kann, solange Vorfälle wie der in München weiterhin „bedauerliche Einzelfälle“ bleiben.

Und ich möchte noch einen kleinen Nachtrag anbringen:
Nachdem ich den Text fertiggestellt habe, wurde mir zugetragen, dass der Täter in Reutlingen tatsächlich von einem Autofahrer aufgehalten wurde. Nach einer kleinen Unterhaltung unter meinem Facebook-Post zu diesem Artikel witzelte ich noch, dass Christian Pfeiffer in der Debatte fehlt – und siehe da, schon sitzt er bei Hart aber Fair in der Diskussionsrunde.
Eigentlich wollte ich noch über den Einsatz der Bundeswehr im Inland schreiben, aber irgendwie fürchte ich mich jetzt davor.

Was soll man aus diesem Text mitnehmen?
Das, was dieses Arschloch getan hat, verdient keinerlei Beachtung. Der Typ ist ein Versager, der etwas Verachtenswertes getan hat und dafür auch für immer als Versager in Erinnerung bleiben wird. Wer nun behauptet, Dinge wie Computerspiele hätten diesen Versager bei seiner Tat unterstützt, der verhöhnt die Opfer dieser Tat und verharmlost zeitgleich psychische Krankheiten. Das Problem, das dieser Versager mit seiner Umwelt hatte, ist komplex und wird von vielen Faktoren bedingt. Und anstatt jetzt vorschnell mit dem Ereignis in München Politik zu betreiben, sollten die Verantwortlichen – vielleicht auch die ganze Gesellschaft – innehalten und sich überlegen, wie es zu dieser Tat kommen konnte. Denn auch wenn die Tat dieses Versagers ein Einzelfall gewesen ist, gibt es da draußen jede Menge Jugendliche, die Probleme haben – und nicht genug Menschen, die ihnen helfen können.